Hintergrund

Bei einem Zusammenstoß zweier Güterzüge in der Nähe des Bahnhofs von Bad Münder war es im Jahr 2002 zur Freisetzung von Epichlorhydrin (ECH) gekommen. ECH ist als wahrscheinlich kanzerogen für den Menschen eingestuft. Epidemiologisch gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen ECH-Exposition und Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS, „Hirntumore“) und der Lunge.

Daher wurde unmittelbar nach dem Unfall unter Federführung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) ein Gesundheitsfolgenprogramm aufgelegt, um sowohl akute wie chronische Gesundheitsfolgen in der Bevölkerung wie auch insbesondere das Ausmaß der Exposition abzuschätzen. Daneben wurde ab 2003 auch ein Konzept zur Krebsverfolgung über das EKN erarbeitet.

Der vorliegende Bericht umfasst den Zehnjahreszeitraum der Diagnosejahre 2005-2014 und versucht eine bewertende Einschätzung der beobachteten Krebshäufigkeit.

Ergebnisse

Es zeigt sich keine statistisch auffällige Erhöhung der Neuerkrankungsraten bei den betrachteten Diagnosengruppen Krebs gesamt (ICD-10 C00 – C97, ohne C44), Lungenkrebs (C33 – C34) und bösartige Tumore des zentralen Nervensystems (C71 – C72).

Die beobachteten Neuerkrankungsraten entsprechen weitestgehend den erwarteten Zahlen, sowohl für Männer wie für Frauen. Es zeigt sich auch kein Anstieg der Neuerkrankungsraten im Vergleich der ersten 5-Jahre 2005 – 2009 hin zu 2010 – 2014.

Bericht zur Häufigkeit von Krebsneuerkrankungen in Bad Münder in den Jahren 2005 – 2014 (pdf, 250 KB)

Weitere Informationen und eine Einordnung des NLGA zum EKN-Bericht zur Krebsinzidenz in das Untersuchungsprogramm zur Gesundheitsfolgenabschätzung des Gefahrgutunfalls Bad Münder finden Sie hier (pdf, 85.6 KB).

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